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Gleich und Gleich gesellt sich gern oder ziehen sich Gegensätze an?

Beschreibung der ausgeführten Tätigkeiten
Woche 8

Die Woche starte ich - nach drei Wochen Weihnachtspause - mit einem kurzen Videodreh. Es handelt sich um eine Einladung zum Konversationsclub, der jeden Mittwoch und Freitag stattfindet. Dieses Mal stehe ich hinter der Kamera und nehme meine zwei Kolleginnen auf. Anschließend wird das Video auf die sozialen Netzwerke wie Facebook und Instagram hochgeladen: https://www.instagram.com/p/B7UFHv2J-U3/?igshid=1c765udtycc4t. Außerdem beginne ich mit der Kursübernahme eines B2.A-Kurses. Am ersten Tag schreiben die SchülerInnen direkt die dritte Zwischenprüfung, auf die sie von meiner Kollegin bereits vorbereitet wurden. Ich führe noch die mündliche Zwischenprüfung mit ihnen durch. Das hatte ich zuvor noch nie gemacht. Die Kriterien lauten Erfüllung der Aufgabenstellung, Ausdrucksfähigkeit, formale Korrektheit, Kohärenz und Flüssigkeit sowie Aussprache und Intonation. Es werden Punkte von 0 bis 4 in den ersten drei Fertigkeiten und Punkte von 0 bis 2 in den letzten beiden Fertigkeiten vergeben. Es handelt sich dabei um eine Partnerprüfung, wobei einer die Rolle als PersonalchefIn und der andere die Rolle des BewerberIn einnehmen soll, um ein Vorstellungsgespräch zu simulieren. Der PersonalchefIn soll dabei Fragen zu den Qualifikationen, der Berufserfahrung, der Selbsteinschätzung, der Stärken und Schwächen, der Hobbys und Interessen, den Grund der Bewerbung sowie der Gehaltsvorstellung stellen. Der BewerberIn soll diese natürlich beantworten und dabei darüber sprechen, was er studiert hat, wo und wie lange er zuvor gearbeitet hat sowie welche seine Aufgaben waren. Zudem soll der BewerberIn das Unternehmen kennen und preisgeben was er persönlich gut und nicht so gut kann. Zudem ist wichtig, was er in seiner Freizeit macht und wie viel er verdienen möchte. Insgesamt schlagen sich die SchülerInnen gut, die einen jedoch besser als die anderen.

Am nächsten Tag fange ich mit der Korrektur von den B1-Prüfungen einer Kollegin an. Sie hat viele SchülerInnen in dem Kurs, darum zieht sich das Korrigieren lang. Danach bereite ich den Unterricht meines B2.A-Kurses vor, dessen offizielle Lehrerin ich nun für die nächsten drei Wochen bin. In Kapitel 7 – mit dem ich anfangen soll – geht es um das Thema Liebe. Wir diskutieren über die deutschen Sprichwörter Gleich und Gleich gesellt sich gern und Gegensätze ziehen sich an. Es ist ein gutes Einstiegsthema, das viele interessante Diskussionen hervorruft, die die Einstellungen zum Thema Liebe der SchülerInnen entlarven. Danach üben wir das Leseverständnis und fangen mit dem grammatikalischen Thema indirekte Rede an, das ihnen sehr schwerfällt. Da ich die Information hatte, dass dieses Thema nur eine Wiederholung für den B2.A-Kurs sei, habe ich kaum etwas dafür vorbereitet. Es stellt sich jedoch heraus, dass dies eine Fehlinformation war und mein Kurs dieses Thema noch nie behandelt hat. Die SchülerInnen sind sehr verwirrt, das ist natürlich ein Problem und ich verspreche das Thema in kommender Unterrichtsstunde nochmal besser anzuschneiden.

Da mein Kurs gestern Schwierigkeiten mit dem grammatikalischen Thema indirekte Rede hatte, bereite ich heute eine ausführliche Power-Point Präsentation mit vielen Übungen dazu vor. Nun scheinen sie das Thema besser zu verstehen und die große Verwirrung vom Vortag löst sich auf. Danach üben wir das Hörverstehen und letztlich bekommen sie die Hausaufgabe eine Filmkritik zu verfassen.  

Am nächsten Tag besprechen wir die verfassten Filmkritiken und ich lasse die SchülerInnen jeweils den Text eines MitschülerIn korrigieren. Durch diese Übung sollen die SchülerInnen in die Rolle des Lehrers schlüpfen und die Fehler finden. Danach werfe ich nochmal einen Blick auf die Texte, falls Fehler übersehen wurden oder etwas Richtiges von einem "Mitschüler-Lehrer" als falsch angestrichen wurde. Tatsächlich ist beides vorgekommen. Danach üben wir Hör- und Leseverstehen und als Hausaufgabe sollen sie wieder einen Text schreiben. Ich denke, dass somit alle Fertigkeiten für die Abschlussprüfung geübt werden und im Unterricht keine Zeit für das Schreiben verloren geht. Darum gebe ich die Schreibaufgaben lieber als Hausaufgabe auf.

Auf eigene Nachfrage bei den SchülerInnen meines Kurses erfahre ich am nächsten Tag, dass ich mehr Tafelaufschriebe im Unterricht machen sollte. Diesen Tipp merke ich mir für die kommenden Wochen. Danach führe ich eine Klausuraufsicht durch, es handelt sich um die zweite Zwischenprüfung eines A2-Kurses. Währenddessen korrigiere ich die dritte Zwischenprüfung meines B2.A-Kurses. Anschließend habe ich mit der anderen Praktikantin eine Besprechung mit der akademischen Leitung. Sie teilt uns die nächsten Projekte und unsere nächsten Aufgaben mit. Am späten Nachmittag bereiten wir den Konversationsclub vor. Dieses Mal diskutieren wir darüber, wie die Welt wohl in 50 Jahren aussehen wird. Es ist eine interessante Runde und ein schöner Wochenabschluss.

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