Beschreibung der ausgeführten Tätigkeiten
Woche 5
Woche 5
Diese Woche beginnt mit einem Feedbackgespräch mit meinen Vorgesetzten der
akademischen Leitung. Die andere Praktikantin und ich bekommen viel Lob und es
werden die nächsten Projekte mit uns besprochen. Das Lob motiviert uns die
kommenden Projekte gut zu erledigen. Danach nehme ich am Spanischkurs teil, wir
üben Präpositionen. Anschließend korrigiere ich Abschlussprüfungen. Es
handelt sich um den Teil A eines A2-Kurses eines Kollegen, der weder Zeit noch
Lust auf diese monotone Korrektur hat. Dann wird diese Arbeit eben der
Praktikantin abgegeben... Der Teil B wird im Laufe der Woche noch auf mich
zukommen. Am Abend hospitiere ich in einem B2.A-Kurs, der das Thema
Bewerbungsgespräch behandelt.
Am nächsten Morgen bereite ich zwei Workshops vor, die ich später leite. Es
geht um die Themen Konjunktiv II und Adjektivdeklination als
Wiederholung insbesondere für SchülerInnen der A2-Kurse. Zudem hospitiere ich
wieder im B2.A-Kurs, heute besprechen wir das Präteritum von haben
und sein sowie die Modalverben. Anschließend führen wir ein
Diktat durch, das jeweils von einem SchülerIn gesprochen wird, um Umlaute zu
üben. Diese Übung finde ich sehr nützlich, da die SchülerInnen nun nicht nur richtig
hören üben – wie bei der Phonem-Übung bei meiner Hospitation im B1-Kurs –, sondern die Umlaute selbst für die MitschülerInnen richtig aussprechen sollen. Ich stelle fest, dass diese - wie im Seminar Einführung in die Mehrsprachigkeitsforschung besprochen - doch eine Herausforderung für die SchülerInnen sind. Häufig werden Laute nicht erkannt oder falsch gehört. Zudem werden die Artikulationsmuster nicht beherrscht und es folgt keine Automatisierung. Das führt zu Schwierigkeiten, sich verständlich zu machen und zu verstehen. Nichtsdestotrotz gehört die richtige Aussprache von Phonemen zu den Grundlagen für die Entwicklung von Fertigkeiten im Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben, weswegen es wichtig ist, dass die Übungen zur richtigen Aussprache neben den ganzen Grammatikaufgaben nicht untergehen.
Das Thema des Kapitels im Buch ist Märchen, daher sollen die SchülerInnen selbst eins schreiben. Diese korrigiere ich. Außerdem hören wir uns das Märchen Dornröschen an, wobei auch neues Vokabular gelernt wird. Die Stunde schließen wir mit einer Diskussion über die Wichtigkeit von Märchen ab.
Das Thema des Kapitels im Buch ist Märchen, daher sollen die SchülerInnen selbst eins schreiben. Diese korrigiere ich. Außerdem hören wir uns das Märchen Dornröschen an, wobei auch neues Vokabular gelernt wird. Die Stunde schließen wir mit einer Diskussion über die Wichtigkeit von Märchen ab.
Am kommenden Tag behandeln wir die Biografie von Elisabeth von
Österreich-Ungarn, bekannt als Sissi. Dabei werden wichtige Satzkonstruktionen
wie „sich das Leben nehmen“, „ein tragisches Ende nehmen“ oder „zur
Welt bringen“ gelernt. Die nächsten grammatikalischen Themen sind die
Bildung und der Gebrauch des Plusquamperfekts und Temporalsätzen. Zuerst
wird die Grammatik durch eine Power-Point Präsentation erklärt und anschließend
durch ein Spiel geübt und vertieft. Den Reaktionen zufolge denke ich, dass den
SchülerInnen das Spiel Spaß macht und sie es lieber spielen, als ein
Übungsblatt auszufüllen. Öfter Mal ein Spiel einzubauen, selbst wenn es um das
Lernen neuer Grammatik geht und es keine Grundschulkinder sind: gemerkt! Danach
bereite ich einen A2-Kurs auf die erste Zwischenprüfung zu den Aspekten Sprechen
und Schreiben durch einen Workshop vor. Die Leitung des Workshops macht
mir wieder großen Spaß.
Am nächsten Tag bereite ich einen A1-Kurs auf die zweite Zwischenprüfung
durch einen Workshop vor. Mir kommen die Workshops, die gezielt auf eine
Prüfung vorbereiten am effektivsten vor. Die SchülerInnen stellen gezieltere
Fragen und passen gut auf. In dem B2.A-Kurs, in dem ich diese Woche hospitiere,
sprechen wir wieder über Biografien und die Adjektivdeklination. Außerdem
übernehme ich die zweite Hälfte des Unterrichts. Ich halte eine Präsentation über Fabeln, teile die Klasse in zwei Gruppen und gebe jeder eine Fabel, die
sie analysieren und interpretieren sollen. Mit den höheren Niveaus kann man
auch gut solche Übungen durchführen. Das Unterrichten macht Spaß, die
SchülerInnen sprechen ziemlich flüssig deutsch und verstehen schon sehr viel. Es
ist einfach mit ihnen zu kommunizieren und etwas zu erklären, allerdings
werden die grammatikalischen Themen, die man als LehrerIn erklären muss, auch
komplexer je höher das Kursniveau ist. Ich frage mich, wie einfach die deutsche Sprache zu vermitteln und lernen wäre, wenn es nach Abbas Khider's Buch "Deutsch für alle" ginge, das wir im Seminar Interkulturelle Literatur in Deutschland gelesen haben.
Am Freitag schließen wir den Kurs mit dem Märchenfilm Aschenbrödel
ab. So kann es sich die Lehrkraft gemütlich machen. Sie muss nichts vorbereiten
und die SchülerInnen können auch entspannt einen Film auf Deutsch schauen und
damit ihr Vokabular erweitern sowie Redewendungen kennenlernen. Die Lehrerin
bringt zudem deutsches Weihnachtsgebäck zum Naschen mit. Nach der entspannten
Stunde korrigiere ich - wie am Anfang der Woche angekündigt - den Teil B der
Abschlussprüfung eines A2-Kurses. Dieser ist durch den schriftlichen Teil, der
hier geprüft wird, nicht ganz so monoton. Ich sehe wie um die zwanzig Schüler
verschiedene Texte zum gleich vorgegebenen Thema schreiben und korrigiere
teilweise gleiche und individuelle Fehler. Am Abend des Tages
halte ich noch einen Workshop zum Thema Perfekt für einen A1-Kurs. Nun
muss ich mich wieder an ein sehr niedriges Sprachniveau anpassen, einfaches
Vokabular anwenden, langsam und sehr deutlich sprechen.
Am Samstag helfen die andere Praktikantin und ich bei der Öffentlichkeitsarbeit - wie in Modul P4 gelernt - des ICCA-Sprachinstituts mit. Wir gehen verkleidet als Weihnachtsfrau und Engel auf den deutschen Weihnachtsmarkt in Bogotá. Hier informieren wir Interessierte ab 16 Jahren von unseren Deutschkurs-Angeboten, vermarkten das Institut und erweiten die Reichweite des Sprachinstituts. Zudem geben wir durch einen Mini-Deutschkurs einen kleinen Vorgeschmack der deutschen Sprache und unserer Lehrweise. Das Ziel ist es, bekannter zu werden und neue Einschreibungen zu gewinnen.
Mini-Deutschkurs auf dem Weihnachtsmarkt |
Typisch deutsch! Wurst und Bier der Marke Hopulus auf dem Weihnachtsmarkt, links Peter Ptassek, deutscher Botschafter in Kolumbien |
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