Beschreibung der ausgeführten Tätigkeiten
Woche 2
Heute hospitiere ich wieder im A1-Kurs. Wir üben Modalverben und sprechen
über verschiedene Berufe und Tätigkeiten. Es ist interessant zu sehen, wie
einige Berufe aufgrund des deutschen Wortaufbaus leicht erschlossen werden
können, wie zum Beispiel Krankenschwester, Feuerwehr oder Tischler. Andere
wiederum müssen auswendig gelernt werden, wie zum Beispiel Arzt, Bauer oder
Kellner. Danach hospitiere ich in einem B1-Workshop. Wir sprechen als erstes über
die Zeiteinteilung in einer Klausur und üben danach das Verfassen von Texten.
Die SchülerInnen sollen eine E-Mail an einen Freund schreiben und dabei
Ratschläge geben, also den Konjunktiv II benutzen. Zum Schluss besprechen wir
noch Grafikbeschreibungen, der Lehrer teilt hierzu Arbeitsblätter aus und ich
gehe von SchülerIn zu SchülerIn und beantworte Fragen und korrigiere die
geschriebenen Texte. Ich lerne auf die einzelnen Fehler der
SchülerInnen einzugehen und zu erklären, warum es so falsch und vor allem
wie es richtig sein sollte. Außerdem bemerke ich, dass auch häufig
die gleichen Fehler gemacht werden, da sie in der gleichen Muttersprache (L1) denken und
oft falsche eins zu eins Übersetzungen machen. Ich frage mich, ob es in einer
heterogenen Gruppe von SchülerInnen schwieriger wäre Deutsch als Fremdsprache
zu unterrichten, wenn sie jeweils in einer anderen Muttersprache denken
und eins zu eins Übersetzungen machen.
Hier muss ich zudem an eine im Seminar Einführung in die Mehrsprachigkeitsforschung erlernte Theorie des Zweitspracherwerbs denken - Interlanguage
Hypothese. Hier bilden die SchülerInnen beim Fremdspracherwerb eine “Interimsprache”, welche Züge von Erst- und Zweitsprache sowie Merkmale
aufweist, die nicht aus der Erst- oder Zweitsprache abzuleiten sind. Hierbei sind dann drei Aspekte
wichtig: die Muttersprache (L1, in dem Fall Spanisch), die Interimsprache (interlanguage), und die Fremdsprache (target language, in dem Fall Deutsch). Hierbei muss man als Lehrkraft darauf achten, dass keine Fossilisierung stattfindet, also dass keine Strukturen in der Interimsprache bleiben.
Am nächsten Tag sitze ich wieder im A1-Kurs und wir sprechen über weitere
Modalverben und wiederholen die am Vortag gelernten. Danach nehme ich am
Spanisch-Kurs teil und wie letzte Woche üben wir die richtige Verwendung von Konnektoren.
Am Abend des Tages leite ich wieder den Konversationsclub und wir sprechen über
das heikle Thema Lügen. Es ist witzig so manche Geständnisse der SchülerInnen zu
hören und über die Frage zu diskutieren, ob es ab und zu in Ordnung ist zu
lügen. Die von den meisten vertretene Meinung ist übrigens JA. Ich nehme
mit, dass moralisch kontroverse Themen besonders gut ankommen.
Am Ende der Woche behandeln wir im A1-Kurs Wegbeschreibungen. Spielerisch
sollen die SchülerInnen hier aufstehen und werden dann von einem MitschülerIn
durch den Raum gelotst. Hier links abbiegen, dann geradeaus laufen, nun nach
rechts. Diese aktive Aufgabe hat mir gut gefallen. Danach behandeln wir das
Landeskunde-Thema Berlin. Wir sprechen viel über die Hauptstadt Deutschlands und
dessen Sehenswürdigkeiten. Zwei Schüler waren schon einmal dort und berichten
von ihren Erfahrungen. Auch ich soll erzählen, wie es dort so ist. Mit diesem
Tag beende ich meine Hospitation im A1-Kurs. Am Nachmittag trage ich mit
der akademischen Leitung, die von den SchülerInnen des Instituts ausgefüllten Auswertungen
der Lehrerleistungsbögen am Ende des Kurses ins Computersystem ein. Am Ende des
Tages leite ich wieder den Konversationclub, mit dem Thema Urlaub.
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